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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 82

1907 - Leipzig : Freytag
82 Derdeutsch-sterreichische Krieg 1866. Schleswig-Holstein wurde anfangs von Preußen und sterreich gemeinschaftlich regiert. Bald aber entstanden Streitigkeiten zwischen den beiden Staaten der die Ver-waltung des Landes, und es kam zum Kriege. Auf sterreichs Seite kmpften auch die sddeutschen Staaten sowie Hannover, Sachsen, Kur-Hessen und Nassau. Bei Kniggrtz in Bhmen kam es zu einer groen Entscheidungsschlacht. König Wilhelm selbst war vom frhen Morgen an auf dem Schlachtfelde. Er teilte mit einem Soldaten ein Stck trockenes Brot und schlief abends auf einem Sofa, weil kein Bett vorhanden war. Nur auf die dringenden Bitten seines treuen Ministers Bismarck begab er sich aus dem gefhrlichen Kugelregen. Lange schwankte der Sieg hin und her. Erst als um 2 Uhr nachmittags der Kronprinz mit seinem Heere nach einem langen und beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde ankam, ergriffen die sterreicher die Flucht. Bald darauf muten sie Frieden schlieen. Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassan kamen an Preußen. Derdeutsch-srauzsische Krieg 18701871. Den grten Mithin erwarb sich Wilhelm I. im Kriege gegen Frankreich. Hier regierte damals der ehrgeizige Kaiser Napoleon Iii. Dieser sah mit Neid auf die Macht und Gre Preuens und suchte nach einem Vorwand zum Kriege. Im Jahre 1870 whlten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einen Verwandten Wilhelms I., auf ihren verwaisten Knigsthron Das wollten die Franzosen nicht zugeben. Als Prinz Leopold freiwillig verzichtete, verlangte Napoleon von König Wilhelm das Versprechen, nie-mals zu dulden, da ein Hohenzoller den spanischen Thron besteige. Weil der König dieses Ansinnen mit Entrstung zurckwies, erklrte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Bei Weienburg und Wrth, bei Vionville und Mars la Tour, bei Gravelotte und St. Privat wurden die Franzosen nach tapferer Gegenwehr geschlagen. Bei Sedan wurde das franzsische Heer mit Napoleon an der Spitze eingeschlossen und gefangen genommen. Der franzsische Kaiser schrieb an König Wilhelm: Da ich den Tod an der Spitze meiner Armee nicht finden konnte, so bergebe ich meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt." Er kam als Gefangener auf das prchtige Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. der 400 000 Franzosen wurden während des ganzen Krieges von den Deutschen gefangen genommen, der 100 Fahnen und mehr als 6000 Kanonen wurden erobert. Die franzsische Hauptstadt Paris mute sich nach langer Belagerung und tapferer Ver-teidigung ergeben. Endlich wurde zu Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich mute Elsa und Lothringen an Deutschland zurckgeben und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen. Die Deutschen waren mit

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 88

1907 - Leipzig : Freytag
88 gern die Dorfschule und freute sich der die Fortschritte der Kinder Einmal sogar, als der Lehrer an das Sterbebett seiner Mutter gerufen worden war, bernahm er selbst den Unterricht und prfte die Kinder eine Stunde lang in der Geschichte. Ein anderes Mal folgte der Krn-Prinz in Karlsruh einem armen bettelnden Mdchen an das Krankenlager seiner Mutter. Er lie fr die arme Frau Speisen, Wein und einen Arzt holen. Erst durch diesen erfuhr die Kranke, wer ihr Wohltter sei. Abb. 56. Kaiser Friedrich Iii. Als Feldherr. In den Feldzgen 1866 und 1870 zeigte sich der Kronprinz als tchtiger Kriegsheld. In der Schlacht bei Kniggrtz schwankte der Sieg lange hin und her. Mit Sehnsucht warteten die Preußen auf das Erscheinen des Kronprinzen, der mit seinem Heere ziemlich weit vom Schlachtfeld entfernt stand. Auf den Kanonendonner eilte er herbei, allein die Wege waren schlecht, und der Vormarsch der Soldaten war schwer. Aber Friedrich Wilhelm feuerte alle an. Als die Not aufs hchste gestiegen war, erschien er auf dem Schlachtfelde und

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 106

1907 - Leipzig : Freytag
106 Der deutsch-sterreichische Krieg 1 866. Schleswig-Holstein wurde anfangs von Preußen und sterreich gemeinschaftlich regiert. Bald aber entstanden Streitigkeiten zwischen dm beiden Staaten der die Ver-waltung des Landes, und es kam zum Kriege. Auf sterreichs Seite. kmpften auch die sddeutschen Staaten sowie Hannover, Sachsen, Kur-Hessen und Nassau. Bei Kuiggrtz in Bhmen kam es zu einer groen Entscheidungsschlacht. König Wilhelm selbst war vom frhen Morgen an auf dem Schlachtfelde. Er teilte mit einem Soldaten ein Stck trockenes 93rot und schlief abends auf einem Sofa, weil kein Bett vorhanden war. Nur auf die dringenden Bitten seines treuen Ministers Bismarck begab er sich aus dem gefhrlichen Kugelregen. Lange schwankte der Sieg hin und her. Erst als um 2 Uhr nachmittags der Kronprinz mit seinem Heere nach einem langen und beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde ankam, ergriffen die sterreicher die Flucht. Bald darauf muten sie Frieden schlieen. Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassan kamen an Preußen. Der deutsch-franzsische Krieg 18701871. Den grten Ruhm erwarb sich Wilhelm T. im Kriege gegen Frankreich. Hier regierte damals der ehrgeizige Kaiser Napoleon Iii. Dieser sah mit Neid ans die Macht und Gre Preuens und suchte nach einem Vorwand zum Kriege. Im Jahre 1870 whlten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einen Verwandten Wilhelms I., auf ihren verwaisten Knigsthron Das wollten die Franzosen nicht zugeben. Als Prinz Leopold freiwillig verzichtete, verlangte Napoleon von König Wilhelm das Versprechen, nie-mals zu dulden, da ein Hohenzoller den spanischen Thron besteige. Weil der König dieses Ansinnen mit Entrstung zurckwies, erklrte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Bei Weienburg und Wrth, bei Vionville und Mars la Tour, bei Gravelotte und St. Privat wurden die Franzosen nach tapferer Gegenwehr geschlagen. Bei Sedan wurde das franzsische Heer mit Napoleon an der Spitze eingeschlossen und gefangen genommen. Der franzsische Kaiser schrieb an König Wilhelm: Da ich den Tod an der Spitze meiner Armee nicht finden konnte, so bergebe ich meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt." Er kam als Gefangener auf das prchtige Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. der 400 000 Franzosen wurden während des ganzen Krieges von den Deutschen gefangen genommen, der 100 Fahnen und mehr als 6000 Kanonen wurden erobert. Die franzsische Hauptstadt Paris mute sich nach langer Belagerung und tapferer Ver-teidigung ergeben. Endlich wurde zu Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich mute Elsa und Lothringen ein Deutschland zurckgeben und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen. Die Deutschen waren mit

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 112

1907 - Leipzig : Freytag
112 gern die Dorfschule und freute sich der die Fortschritte der Kinder Einmal sogar, als der Lehrer an das Sterbebett seiner Mutter gerufen worden war, bernahm er selbst den Unterricht und prfte die Kinder eine Stunde lang in der Geschichte. Ein anderes Mal folgte der Krn-Prinz in Karlsruh einem armen bettelnden Mdchen an das Krankenlager seiner Mutter. Er lie fr die arme Frau Speisen, Wein und einen Arzt holen. Erst durch diesen erfuhr die Kranke, wer ihr Wohltter sei. Als Feldherr. In den Feldzgen 1866 und 1870 zeigte sich der Kronprinz als tchtiger Kriegsheld. In der Schlacht bei Kniggrtz schwankte der Sieg lange hin und her. Mit Sehnsucht warteten die Preußen auf das Erscheinen des Kronprinzen, der mit seinem Heere ziemlich weit vom Schlachtfeld entfernt stand. Auf den Kanonendonner eilte er herbei, allein die Wege waren schlecht, und der Vormarsch der Soldaten war schwer. Aber Friedrich Wilhelm feuerte alle au. Als die Not aufs hchste gestiegen war, erschien er auf dem Schlachtfelde und Abb. 64. Kaiser Friedrich Iii.

5. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 129

1889 - Leipzig : Freytag
129 Selbstndigkeit, Sparsamkeit, und lie Gnstlingen und Frauen einen zu groen Einflu auf die Regierung. Er schaffte das verhate Kaffee- und Tabakmonopol ab und entlie die franzsischen Beamten der Regie. Auch trug er Sorge fr Wissenschaft und Schulbildung, belebte den Handel durch kleinere Kanalbauten, vermehrte das Heer, verstrkte die Festungen und fhrte das vom alten Fritz vorbereitete Allgemeine preuische Landrecht" ein. Aber mit seinen Bemhungen, dem Unglauben und religisen Streite (durch Wllners Religionsedikt 1788) zu steuern, fand er viel Widerspruch und Abneigung. 2. Kampf mit Frankreich. Durch die franzsische Revolution wurde er veranlat, mit Kaiser Leopold Ii. und nach dessen Tode mit Franz Ii. fr die bedrngte franzsische Knigsfamilie mit 50000 Mann einzutreten. Der Einmarsch der Preußen rief aber eine allgemeine Erhebung der in ihrem Ehrgefhle verletzten Franzosen hervor, und Krankheit, Unwetter und Migeschick machten den Rckzug aus der Champagne ntig. Mittlerweile war der Brger", General Cstine aus der damals franzsischen Festung Landau aufgebrochen und hatte Speyer, Worms und Mainz erobert. Nach der Hinrichtung Ludwigs Xvi. kam es zur ersten Koalition (Verbindung der Mchte). Anfangs siegten die sterreicher, und auch die Preußen schlugen, nachdem sie Mainz 1793 zurckerobert hatten, die Feinde bei Pirmasens und dreimal bei Kaiserslautern. Aber ganz Frankreich trat unter die Waffen, und das Kriegsglck wendete sich. Schrecklich hatten die Pflzer und Rheinlnder zu leiden. Der General Leval schrieb im Januar 1794 aus Frankenthal bei Worms an den Uationalkonvent: Wir fahren fort, das reiche Land unserer Feinde zu verwsten. Wir schleppen alles, 49 Meilen im Umkreis, in unser Land; mehr als zehntausend Wagen sind mit Frchten, Eisen, Kupfer, Blei und Millionen von barem Gelde beladen; kurz, wir lassen den Rheinlndern nichts brig als die Augen, ihr Unglck zu beweinen. Ungeachtet die Rechte des Kriegs dies befehlen, so wnschte ich doch nicht, da Ihr dieses traurige Gemlde des Krieges sehen mchtet von geplnderten und verbrannten Ortschaften, von Mnnern, die als Geiseln fr auferlegte Brandschatznngen mitgenommen wurden." Unter diesen Umstnden schlo der König von Preußen, um seinen Staat ferneren Kriegsversuchen nicht ganz aufzuopfern", den Frieden zu Bafel 1795, in dem er auf seine linksrheinischen Besitzungen verzichtete, Sddeutschlaud preisgab, damit aber auch Preuens Ansehen verscherzte. In diesem Jahre gelang es den Franzosen, die rechtsrheinische Festung Mannheim ohne Schwertstreich unter Pichegru zu besetzen, sie wurde aber von den sterreichern im November 1795 nach heftiger Beschieung zurckerobert, und das Jahr schlo mit der Aussicht aus Frieden. Aber das Jahr 1796 brachte bittere Enttuschung; denn die Republik stellte eine Armee von der Nordsee bis zum Mittelmeere aus. An der Spitze der Rheinarmee drang Moreau von Straburg aus der den Rhein und die Schwarz- Holder mann-Setzepfandt, Geschichtsbilder Iii. q

6. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 141

1889 - Leipzig : Freytag
141 5. Die Vlkerschlacht bei Leipzig. 16.-18. Oktober 1813. In und um Leipzig hatte Napoleon fast eine halbe Million Menschen zusammengezogen, in weitem Bogen von den 470 00fr Verbndeten umschlossen. Am Abende des 15. Oktober gaben drei weie Raketen aus Schwarzenbergs Haupt-quartier und drei rote aus dem Blchers das verabredete Zeichen zum gemeinsamen Kampfe am nchsten Morgen. Dieser brach nebelig an. Drei Kanonenschsse waren das Signal, und in drei Schlachten tobte der Kamps bald so, da die Fenster sprangen und die Erde bebte. Siegte auch Napo-leon bei Wachau (sdlich) der Schwarzenberg und bei Lindenau, so da er schon Sieg luten und Boten nach Frankreich abgehen lie, so endete der Tag doch unentschieden. Denn Blcher strmte erst nachmittags Mckern (nrdlich) und siegte besonders durch die Wunderkraft des Jork-schert Korps der Marschall Marmont. Der 17. Oktober war ein Sonn-und Ruhetag; die Friedensantrge Napoleons blieben unbeantwortet. Am Abende hatten alle vier Heere ein russisches von 100 000 Mann unter Bennigsen war hinzugekommen den Kaiser rings umschlossen: die Ent-scheidung mute am 18. Oktober fallen. Nach neun Stunden heien Ringens, besonders um Probstheyda, war die Niederlage der Franzosen entschieden. Noch in der Schlacht traten 4000 Sachsen und 600 Wrttemberger zu ihren deutschen Brdern der. Am Abende sa Napoleon auf einem Holzschemel am Wachtfeuer neben einer zerschossenen Windmhle und diktierte die Befehle zum allgemeinen Rckzge nach Leipzig. Die drei verbndeten Herrscher aber auf ihrem Monarchenhgel" dankten auf ihren Knieen dem treuen Helfer im Himmel fr seine Gnade. Am 19. Oktober wurde Leipzig gestrmt und die Franzosen in wildeste Flucht gejagt. Am Mittage zog der König von Preußen mit dem russischen Kaiser unter groem Jubel in die Stadt ein. Da die Elsterbrcke vorzeitig gesprengt wurde, kamen tausende in Gefangenschast oder fanden in den Fluten den Tod (auch der edle Polenfrst Poniatowsky). Statt aber thatkrstig zu verfolgen und den Krieg bis zur vlligen Vernichtung fortzusetzen, lieen die Verbndeten den Fliehenden Zeit zu entkommen. 30 000 Franzosen waren tot oder ver-wundet, 15 000 gesangen, der Rest durch Krankheiten und andere Leiden schwer betroffen. Noch einmal kmpfte Napoleon bei Hanau am 30. und 31. Oktober gegen 55 000 sterreicher unter General Wrede, erzwang aber den bergang der den Rhein bei Mainz. 6. Folgen der Leipziger Schlacht. Der Sieg bei Leipzig war zwar den Verbndeten teuer geworden (47 000 lagen tot oder verwundet!); aber er war der groen Opfer wert; denn Deutschlands Freiheit war gesichert. Der Rheinbund zerfiel, wie auch das Knigreich Westfalen und die Gro-Herzogtmer Berg und Frankfurt. Dem Könige von Preußen sielen die verlorenen Landesteile wieder zu, und die verjagten Fürsten (von Hessen,

7. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 151

1889 - Leipzig : Freytag
151 und Freiheiten blieben (Personalunion, nicht Staatsangehrigkeit). Schon 1846 hatten sie gehofft, von Dnemark wieder frei zu werden; Christian Vii. hatte es aber damals in einem offenen Briefe" deutlich ausgesprochen, da auch nach dem Aussterben der lteren dnischen Linie daran nicht zu denken sei. Darum hatten sie 1848 einen Versuch der Befreiung mit Hilfe deutscher Turner und Freischaren gemacht, und wurden 1849 auch von deutschen Reichstruppen untersttzt. Da aber Rußland, England und Frankreich die Dnen begnstigten, so kam es am 6. Juli 1849 zu einem Waffenstillstnde und das Jahr darauf zum Frieden von Berlin, durch welchen Schleswig-Holstein den Dnen preisgegeben wurde. Als aber 1863 der Nachfolger Friedrichs Vji., Christian Ix., die Einverleibung Schleswigs in den dnischen Staat offen aussprach, kamen 45 000 Preußen und sterreicher den bedrohten Lndern zuhilfe, und so entstand der dnische oder schleswig-holstei-nische Krieg 1864. Der alte preuische Feldmarschall Wrangel, der schon 1848 mit gegen die Dnen gekmpft hatte, fhrte die sterreichisch-preuische Armee, bis die Entscheidung von Dppel stel. Prinz Friedrich Karl, des Knigs Neffe, fhrte die Preußen von Lbeck, Feldmarschalllieutenant v. Gablenz die sterreicher von Hamburg aus. Die Dnen hatten mit 25000 Mann das Danewerk besetzt, eine Reihe von Schanzen, die quer durch Sdschleswig zogen, rumten sie aber bald, als Prinz Friedrich Karl die Schlei berschritten hatte, und zogen sich meist nach den zehn Dppeler Schanzen, auf der Ostkste Schleswigs der Insel Alsen gegenber, zurck. Am 18. April 1864 wurden dieselben trotz Pallisaden, Drahtzunen, Wolfsgruben und andern knstlichen oder natrlichen Hindernissen gestrmt und um Mittag trotz heldenhaften Widerstandes genommen. Bis dahin war König Wilhelm in Berlin geblieben; nun reiste er mit v. Roon und v. Mantenffel nach Schleswig, um seinen Truppen zu danken. Als er dann heimgekehrt war, wurden am 4. Mai die eroberten dnischen Geschtze, von ihm selbst eingeholt, durch das Brandenburger Thor nach Berlin hereingefhrt. Da die Dnen einen Waffenstillstand von sechs Wochen, statt zu Friedensverhandlungen, zu neuen Rstungen benutzten, unternahm der General Her Warth von Bittenfeld in der Nacht vom 28. auf den 29. Juni die khne berfahrt nach der Insel Alsen auf 160 Khnen; zugleich eroberten die Preußen im Westen die friesischen Inseln Sylt und Fhr, drangen bis zur uersten Nordspitze Jtlands vor und pflanzten am Kap Skageu die preuische Fahne auf. Jetzt kam es zum Frieden, der am 30. Oktober 1864 zu Wien geschlossen wurde. Die Dnen traten Schleswig-Holstein nebst Lauenburg an sterreich und Preußen ab. Am 7. Dezember zogen die siegreichen Preußen in Berlin ein. Infolge ^ des Kriegs und der Flottenschau (5. Juni 1864) wurde auch die preuische

8. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 153

1889 - Leipzig : Freytag
153 Gleichzeitig mit dem bhmischen Feldzuge mrbe im Westen und den Deutschlands gekmpft. Die Hannoveraner wollten sich mit den Bayern vereinigen und brngten in dem Treffen bei Langensalza^am 27. Juni (Prov. Sachsen) die Preußen zurck, wurden aber zwei Tage daraus umziugelt und zur Waffenstreckung gentigt. Am Maine standen zwei Heere den Preußen gegenber: das bayerische und das achte Bundesarmeekorps, bestehend aus Wrttembergern. Badenern,^Hessen und Nassauern. Es gelang dem Geschicke des Feldherrn Vogel von Falken-stein, die Vereinigung beider Heere zu verhindern. Die Bayern wurden nach der Schlacht bei Kissingen auf das sdliche Mainufer gedrngt und die brigen Verbndeten in einer Reihe von Gefechten geschlagen, bis ein Waffenstillstand und bald darauf der Friede in Berlin erfolgte. Smtliche Gegner Preuens muten Kriegskosten zahlen; Bayern und Hessen muten sich zu Gebietsabtretungen verstehen, auerdem wurden ganz Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt am Main, Schleswig-Holstein, im ganzen 1300 ?Meilen mit 4,5 Millionen Einwohnern dem Knig-reiche Preußen einverleibt. Zugleich schlssen Bayern, Wrttemberg und Baden insgeheim ein Schutz- und Trutzbndnis mit Preußen fr deu Fall eines auswrtigen Kriegs. sterreich trat im Prager frieden, obgleich es bei Custozza zu Lande und bei Lissa zur See der die Italiener gesiegt hatte, Venetien an Italien ab, zahlte eine Kriegskostenentschdigung, trat aus dem deutschen Bunde aus und genehmigte die Neugestaltung Deutschlands mit Ausschlu sterreichs durch die Errichtung des Norddeutschen Bundes. 9. Der Norddeutsche Bund umfate 22 Staaten; die Regierungen der-selben waren vertreten in dem Bundesrate, in welchem Preußen 17, Sachsen 4, Mecklenburg-Schwerin und Braunschweig je 2, die brigen je 1, alle zusammen 43 Stimmen hatten. Den Vorsitz im Bundesrat fhrte Preußen; Bismarck wurde (in den Grafenstand erhoben und) zum Bundeskanzler ernannt. Das norddeutsche Volk war vertreten durch den Reichstag, dessen Mitglieder aus allgemeinen und direkten Wahlen hervorgingen. Auf 100 000 Einwohner kam 1 Abgeordneter, fo da es im ganzen 296 gab. Der König von Preußen war oberster Bundesfeldherr. Im ganzen Bundesgebiete galt die allgemeine Wehrpflicht (3 Jahre Dienstzeit, 4 Jahre Reserve, 5 Jahre Landwehr). Die sddeutschen Staaten, Bayern, Wrttemberg, Baden und Hessen, waren sich selbst berlassen; nur das Zollparlament, das am 27. April 1868 zum ersten Male in Berlin zusammentrat, war ein alle Deutschen verknpfendes Bindeglied. Allgemein sehnte man sich nach einer innigem Vereinigung Alldeutschlands; diese wurde aber erst durch den deutf ch-franzsischen Krieg herbeigefhrt. Denn der Kaiser und das Volk der Franzosen sahen dem Aufschwnge Preuens und der Neugestaltung Deutschlands mit wachsender Eifersucht zu und verlangten Rache fr Sadowa .

9. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 179

1889 - Leipzig : Freytag
179 und Ritter des Eisernen Kreuzes ab, die dazu berallher zusammengestrmt waren. Und am 18. Oktober 1863 beging man festlich auer dem 50. Gedchtnistage der Leipziger Schlacht auch den 32. Geburtstag des Kronprinzen. 3. Auf der Nuhmesbahn. Im dnischen Kriege 1864 folgte der Kronprinz anfangs dem Oberstkommandierenden v. Wrangel ins Haupt-quartier ohne besonderes Kommando, erhielt aber am 30. Mrz Anteil an der Oberleitung der verbndeten Armeeen. Eine wichtigere Rolle war ihm im deutschen Kriege von 1866 zugeteilt, wo er die zweite Armee, zum Schutze Schlesiens, befehligte. Wie einst der Ausgang der Schlacht bei Waterloo von dem rechtzeitigen Eintreffen Blchers abhing, so kam es in der Schlacht bei Kniggrtz (3. Juli) darauf an, da der am weitesten vom Kriegsschauplatz stehende Kronprinz pnktlich ankomme. Der Vormarsch war durch den aufgeweichten Grund erschwert; aber der Kronprinz feuerte alle an, und fo kanten sie gerade recht, erstrmten die Hhen von Chlum, und damit war die Schlacht entschieden. Abends 8 Uhr trafen sich König und Kronprinz; Wilhelm umarmte den treuen Sohn und bergab ihm selbst den Orden pour le m6rite. Thrnen entstrzten da seinen Augen; denn er hatte das Telegramm nicht erhalten, das ihm die Verleihung ankndigte. Als der feierliche Einzug in Berlin am 20. und 21. September erfolgte, da galt Dank und Jubel auer den wackeren Truppen besonders den beiden Heldenprinzen, Friedrich Karl und Friedrich Wilhelm. Die hchsten Ehren erwarb sich aber der Kronprinz in dem deutsch-franz-fischen Kriege. Noch Ende 1869 hatte er seine grte Reise angetreten, nach dem Oriente,1 um von da aus der Erffnung des Susskanals beizu-wohnen. Sein Weg fhrte ihn der Baden-Baden, Wien, Venedig, Korfu, Korinth, Athen. Troja, Konstantinopel, Jaffa. Jerusalem, Jaffa, Beirut, den Libanon, Damaskus, Beirut nach Port-Said und Sss. Danach ging er nach Kairo, Gizeh, Alexandria und der Neapel nach Cannes, wo er seine Familie wohl antraf. Am Silvesterabende waren sie alle wieder daheim; am 14. Juni 1870 wurden sie hochbeglckt durch die Geburt der Prinzessin Sophie. Einen Monat spter brach der groe Krieg aus, in welchem der Kronprinz die Fhrung der dritten oder Sdarmee erhielt. Nach den Siegen von Weienburg und Wrth war der Kronprinz, der von nun an in aller Mund Unser Fritz" hie, der volkstmliche Held, der von Heer und Volk gleichmig gefeiert wurde. Unaufhaltsam marschierte er weiter, kmpfte ruhmreich bei Sedan mit und hals Paris einschlieen. Sein Geburtstags-sest am 18. Oktober wurde unter auerordentlicher Beteiligung in Versailles begangen; auch die franzsische Bevlkerung staunte den deutschen Knigs-shn an, der mit der stattlichen Erscheinung und ritterlichen Khnheit eine herzgewinnende Leutseligkeit und Heiterkeit verband. Die hchste Auszeich-nung ward ihm und dem Prinzen Friedrich Karl am 28. Oktober, dem 12*

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 160

1889 - Leipzig : Freytag
160 Kaiser Wilhelm und Bismarcks das als ein teures Vermchtnis auf die beiden Nachfolger Wilhelms berging. 3. Heimlich von Moltke, geboren den 16. Oktober 1800 zu Parchim in Mecklenburg-Schwerin, erhielt seine erste militrische Ausbildung in Kopenhagen und war vou 18181822 in dnischem, dann in preuischem Kriegsdienste. Schon im Jahre 1827 wurde er in den Groen Generalstab berufen, und seit 1858 war er der Chef desselben. In die Zwischenzeit fllt feine Reife in den Orient (1835) und feine Teilnahme an dem trkischen Feldzuge gegen den gyptischen Pascha Mehemed Ali. Schon der Entwurf zu dem dnischen Feldzuge war groenteils sein Werk; als Feldherrntalent ersten Ranges zeigte er sich im Jahre 1866, und den hchsten Gipfel des Ruhms erstieg er im Jahre 1870; denn die schnelle und leichte Entfaltung der gewaltigsten Heeresmaffen, das rasche und sichere Eingreifen und Zusammen-wirken derselben war ganz sein Werk; getrennt marschieren, vereint schlagen" war der Grundsatz, der seine Heeresleitung zu so beispiellosem Ersolge fhrte. Er wurde am 28.. Oktober 1870 in den Grafenstand erhoben und am 16. Juni 1871 Generalfeldmarschall. Auf sein dringendes Ansuchen wurde er von Kaiser Wilhelm Ii. seiner Stellung enthoben, aber mit neuen Auszeichnungen berhuft und zum Chef der Landesverteidigung ernannt. Seine hohe hagere Gestalt macht im hchsten Greifenalter den Eindruck der Rstigkeit und Sicherheit, sein schars geschnittenes Gesicht, von vielen Linien durchzogen, trgt die Spuren tiefer Gedankenarbeit an sich. Man nennt ihn darum den Schlachtendenker" oder, weil er selten spricht, den Schweiger". So oft er aber im Reichstage das Wort ergriffen hat, zeigte seine Rede neben gediegenster Sachkenntnis eine zwingende Klarheit und Folgerichtigkeit der Gedanken, die in fchn flieender, edler Sprache zum Ausdruck gelangen. 4. Feldherr. Unter den hervorragenden Feldherrn ist vor allem neben dem Kronprinzen (f. 39) dessen Vetter, Prinz Friedrich Karl, zu trennen (18281885). Er hatte sich schon an den Feldzgey in Schleswig-Holstein 1848 und Baden 1849 beteiligt und erhielt 1864 den Oberbefehl der die preuischen Truppen, erstrmte die Dppeler Schanzen und hatte Anteil art den weiteren Siegen. Seine glnzende Heldenlaufbahn legte er, von Sieg zu Sieg eilend, in dem Kriege von 1870/71 zurck (Schlachten vor Metz, Einschlieung und Einnahme von Metz, Kmpfe an der Loire, 6. bis 12. Jan.). Der König zeichnete den schneidigen Husarengeneral durch Ernennung zum Generalseldmarschalle aus. Als hervorragender Feldherr ist ferner zu nennen Leonhard von Blumenthal (geb. 1810), der umsichtige und erfahrene Berater des Kronprinzen als Chef des Generalstabs der 2. Armee 1866 und der 3. Armee 1870. Er wurde 1883 in den Grafenstand erhoben. Unter den frstlichen Helden thaten sich ruhmreich hervor der Groherzog Friedrich Franz Ii. von Mecklenburg (18231883),
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